Zebrafinken

Als der beliebteste und meistgehaltene Prachtfink der Welt, haben auch einige Zebrafinken Einzug in meine Volieren gefunden.  Wegen der Tatsache, dass die Zebrafinken erst im Schwarm richtig anfangen zu brüten, kann ich zur Zeit nur eine kleine Anzahl an Pärchen in meiner Anlage halten. Doch sobald diese Vögel mal angefangen haben zu brüten, kann ihre Brutlust nur durch sehr wenige Dinge gestört werden, was wahrscheinlich auch der Grund ist, warum diese australischen Gesellen in Züchterkreisen ausgesprochen beliebt sind. Als Folge der Domestikation dieser Prachtfinkenart sind natürlich auch viele verschiedene Farbvariationen aufgetereten, wie zum Beispiel: Zimt (tritt auch in der Natur ab und zu auf), Schecken, Hauben, Weiße (tritt ebenfalls manchmal in der Wildnis auf, jedoch sehr selten, da weiße Vögel für Räuber eine leichte Beute darstellen), Schwarzwangen, Silber, Creme, Schimmel, Rot- und Schwarzbrust, Pinguin oder Gelbschnabel.

Deutsche Bezeichnung: Zebrafink

Wissenschaftlicher Name: Taeniopygia guttata (VIEILLOT, 1817)

Geschlechtsunterschiede: Bei dieser Vogelart lassen sich die Geschlechter sehr leicht auseinander halten. Die Hähne besitzen große orange-braune Wangenflecken, die namensgebende Zebra-Zeichnung auf Brust und Kinn, ein breites schwarzes Brustband , einen knallroten Schnabel (bei der Henne orange) und die Gabe zu singen. Einige Farbschläge stellen jedoch in dieser Hinsicht Sonderformen dar, wie etwa bei den Schwarzwangen. Bei dieser Mutation kommen nämlich die großen (schwarzen) Wangenflecken bei beiden Geschlechtern vor, allerdings fehlen der Henne die Zebra-Zeichnung an der Brust und am Kinn und das Brustband. Besonders schwierig gestaltet sich die Unterscheidung der Geschlechter bei weißen Zebrafinken. Hier kann nur darüber verfahren werden, welche Schnabelfarbe der Vogel hat, ob er singt, oder ob er Eier legt. Das Problem ist: Nicht jeder Hahn muss ständig singen und auch nicht jede Henne muss Eier legen, sobald sie ein Nest baut.

Zucht: Wie oben schon gesagt brüten Zebrafinken im Normalfall erst im Schwarm von mindestens zwei Pärchen, dann kann sie aber fast nichts mehr bremsen. Zur Brut und Aufzucht der Jungen bauen sie sich eine Nisthöhle. In freier Wildbahn nutzen sie manchmal auch verlassene Nisthöhlen von Wellensittichen dazu. In Gefangenschaft können ihnen sowohl Nistkästen für Exoten, als auch Nisthilfen aus Korb oder Kokos mit entsprechendem Nistmaterial angeboten werden. Einige besonders begabte Männchen schaffen es sogar aus Lehm, Kokosfasern und kleinen Ästchen aus einem Kanariennest eine geschlossene Bruthöhle zu bauen - und dass innerhalb weniger Stunden.

Futter: Das Grundnahrungsmittel von Zebrafinken stellen viele Sämereien, vor Allem verschiedene Hirsesorten dar. Im Handel gibt es einige speziell für Prachtfinken und Exoten gemixte Futtermischungen. Ansonsten fressen sie auch gerne Wellensittichfutter. Neben dem Grundfutter sollte den zebrafinken auch regelmäßig Kolbenhirse, Obst oder gemüse angeboten werden. Besonders während der Brut benötigen die Zebrafinken unbedingt regelmäßig Eiweiß. dieses kann sowohl in Form von Eifutter gegeben werden, oder aber, was sie sowieso benötigen, in Form von tierischem Eiweiß, sprich: lebende Futterinsekten. Die Futterinsektenart, die sich bis jetzt am besten bewährt und zugleich am wenigsten Schaden angerichtet hat, da sie weder davonhüpfen noch -fliegen kann, ist der Mehlwurm. Mehlkäfer sind leicht zuhause zu züchten, sie fressen nicht viel und es macht den Vögeln sichtlich Spaß, die quirligen kleinen Happen bis zum letzten Hämolymphentropfen (Insektenblut) auszulutschen und dann den leeren Chitinpanzer durch die Luft zu werfen. Die Folge, wenn die Zebrafinken einen Eiweißmangel während der Brut erleiden würden, wäre eventuell das Angreifen oder gar Töten der eigenen Jungen, was dann auch für die Zucht recht kontraproduktiv wäre.

 

  Zebrafinkengruppe an der Mehlwurmschale

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