Japanische Mövchen

Schon vor Jahrhunderten wurde, zuerst in Japan, das Japanische Mövchen gezielt gezüchtet. Hierbei handelt es sich um einen etwa 13cm großen Prachtfinken, den es in dieser Form jedoch nicht in der Wildnis gibt. Die Züchter kreuzten verschiedene Prachtfinken, vor alllem Bronzemännchen- und Nonnenarten, sowie gelegentlich andere Arten der Gattung Lonchura miteinander, bis das heutige Japanische Mövchen entstanden ist. Um herauszufinden, welcher Art das Mövchen am nächsten kommt, versuchte man in jüngerer Zeit, die in Frage kommenden Arten mit den Mövchen rückzukreuzen, wobei man darauf stieß, dass die dabei entstehende F-Generation eigentlich nur bei dem Chinesischen Spitzschwanzbronzemännchen (Lonchura striata) in beiden Geschlechtern fruchtbar ist. Also ist der Name "Japanisches Mövchen" irreführend, da wir es bei diesen Vögeln mit ursprünglichen Chinesen anstatt Japanern zu tun haben. Außerdem ist das Mövchen weithin als sehr zuverlässiger Ammenvogel für andere Prachtfinken bekannt, wobei sie sehr geringe Haltungsansprüche stellen. Heutzutage gibt es Japanische Mövchen in vielen verschiedenen Farben: Die drei Grundfarben sind Dunkelbraun, Nougat und Fuchsrot, zu denen die Mutationen Pastell, Grau, Hellflügel und Schecke kommen können. Auch gibt es Weiße Mövchen, Falben und Albinos, sowie verschiedene Hauben- und Rosettenvariationen.

 

 

Deutsche Bezeichnung:       Japanisches Mövchen

Wissenschaftlicher Name:   Lonchura striata var. domestica

Geschlechtsunterschiede:    Bei dieser Art sind Männchen und Weibchen gleich gefärbt. Die einzig sichere Methode zur Unterscheidung der Geschlechter ist der Gesang der Männchen, bzw. das Eierlegen der Hennen. Züchter haben auch die "Baumelmethode" entdeckt, bei der der Vogel am Hals zwischen Zeigefinger und Mittelfinger baumeln gelassen wird. Anhand der Schwanzstellung kann man erkennen, ob der Vogel Hahn oder Henne ist: Beim Männchen bildet der Schwanz eine Linie mit dem Rücken und dem Hals des Vogels; Weibchen Winkeln den Schwanz etwa um 90° zum Rücken an. Jedoch scheint dies nicht immer zu stimmen, beziehungsweise ich beherrsche diese Technik nicht, da bei mir der totsichere Hahn ständig die Schwanzenfedern abwinkelt... Ich bleibe lieber bei der alten Methode, die Sänger von den Nichtsängern zu trennen.

Zucht: Das Japanische Mövchen gilt als der am besten domestizierte Prachtfink überhaupt und brütet sogar noch besser und zuverlässiger als der Zebrafink, was vor allem bei der  Jungenaufzucht deutlich wird. Deshalb wird das Mövchen, wie oben schon genannt, häufig zur Ammenaufzucht für empfindlichere Arten genutzt, wie zum Beispiel Gouldamadine, etc. Generell klappt die Ammenaufzucht bei Amadinen (dickschnäblige Prachtfinken) besser als bei Astrilden (dünnschäblige Prachtfinken), da auch die Mövchen Amadinen sind.

Futter: Ich reiche meinen Mövchen so wie den Zebrafinken auch, eine ganz normale Wellensittichmischung aus der Zoohandlung. Als Zusatz stelle ich immer noch eine Schale mit Grit-Mischung in die Zuchtbox oder Voliere. Ab und zu muss den Mövchen, wie allen anderen Prachtfinken auch, Lebendfutter, zum Beispiel Mehlwürmer gegeben werden.

  Fuchsrotes Japanisches Mövchen mit Haube

Fuchsrotes Mövchen mit Haube (Die roten Augen sind ein Bildfehler)

 

            Nougatfarbenes Japanisches Mövchen

     

        Dunkelbraun geschecktes Mövchen

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